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Schalke: Kommentar
Revolte von unten

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Kommentar: Umsturz auf Schalke?

Seit Bekanntgabe der ab dem 1. Juli geplanten Partnerschaft mit dem Ticketportal viagogo gärt es an der Schalker Basis. Ein Kommentar zur Revolte von unten.

Ende Juni steigt auf Schalke die Jahreshauptversammlung. Dann sind die S04-Mitglieder auch dazu aufgerufen, über eine weitere Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies abzustimmen. Eine höchst gefährliche Situation für den Klub, denn die Wiederwahl des Unternehmers durch die Schalker Familie ist, im Gegensatz zu früheren Jahren, diesmal kein Selbstläufer. Grund für einen möglichen Umsturz ist die ab dem 1. Juli geplante Partnerschaft des Vereins mit der Ticketbörse viagogo.


Bei jedem Heimspiel in der Arena drücken zahlreiche Schalker Fans in verschiedenen Ecken der Arena durch Transparente („vianogo“) ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Portal sichtbar aus. Eine von einzelnen S04-Mitgliedern angestoßene Initiative gegen den Online-Kartenhändler verzeichnet breite Unterstützung an der königsblauen Basis. Ziel der kritischen Schalker Aktivisten ist es, mehr als zehn Prozent der stimmberechtigten Schalke-Member für ihre Sache zu gewinnen und so eine außerordentliche Mitgliederversammlung noch vor der turnusmäßigen JHV einberufen zu können.

Der Zorn der Fans richtet sich zwar insbesondere gegen S04-Geschäftsführer Peter Peters, aber der DFL-Vizepräsident verfügt über einen unbefristeten Vertrag auf Schalke. Er ist schon aus dem Grund durch eine Revolution von unten kaum zu kippen, da der Aufsichtsrat den Vereinsvorstand einbestellt und abberuft.

Bei Tönnies ist das anders, er muss sich – wie seine Aufsichtsratskollegen Hans-Joachim Burdenski, Ulrich Köllmann, Sergey Kupriyanov (Gazprom), Andreas Schollmeier und Rolf Rojek – dem Votum des blau-weißen Volkes stellen. Schaffen es die viagogo-Gegner, gegenüber den politisch weniger motivierten Fans eine Mehrheit zu stellen, ist der Chef weg. Für Schalke wäre das eine unheilvolle Entscheidung, denn immer noch hängt der inzwischen recht solide wirtschaftende Klub wegen der Sünden der Vergangenheit an dessen Tropf.

Sollte Tönnies tatsächlich gestürzt werden, darf man auf seine Reaktion gespannt sein. Ein Hintertürchen zum Machterhalt auf Schalke hätte er immerhin: Schalke hat seit Magaths düsterer Herrschaft keinen Präsidenten mehr, daher wäre für Tönnies der Weg frei, vom Aufsichtsrat in den Vorstand zu wechseln und dort weiter die Geschicke des Vereins zu leiten – trotz viagogo.

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